Banksafes gelten als besonders sicher, um Wertgegenstände aufzubewahren. Dieser Mythos hat durch Diebstähle in Wien und Basel Risse bekommen. Viele Kunden wissen zudem nicht, dass sie für die Versicherung der Safe-Inhalte im Allgemeinen selbst zuständig sind.

Dass es den Ganoven in der Region Wien gelingen konnte, das Sicherheitssystem zu überwinden, das gleichsam als das Fort Knox für Privatkunden gilt, sorgt nun für Ärger. Jedenfalls sind sie wie im Basler Fall nicht mit schwerem Werkzeug im Stil von Panzerknackern vorgegangen, sondern sie haben die Sicherheits-IT ausgetrickst. Darüber, wie sicher diese ist, streiten sich nun Juristen und Banken.

Der Wiener Anwalt Wolfgang Haslinger sagt, die betroffenen Institute würden bei der Zugangskontrolle immer noch Magnetstreifenkarten und PIN-Codes einsetzen. Das wäre eine erstaunliche Diskrepanz zu den Sicherheitsregeln, die sonst gelten. Bei Bancomat-Karten etwa, die Kunden für Geldbezüge nutzen, ist der Standard mittlerweile in ganz Europa höher. Um das Skimming, also das Kopieren von Daten auf Magnetstreifen, zu verhindern, enthalten Bankkarten mittlerweile einen Chip.

Wie fahrlässig die Banken waren, ist auch für die Frage entscheidend, in welchem Umfang sie die Kunden entschädigen müssen. Bei Tresoren besteht in Österreich eine Grundversicherung von 3650 €; darüber hinaus sehen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vor, dass die Kunden für den Inhalt der Tresore haften.

NZZ – 23.12.2020

Diese Bestimmung ist nicht nachvollziehbar.

Die sichere Aufbewahrung ist schliesslich der Grund, warum Sparer überhaupt einen Tresor mieten. Zudem werben die Finanzhäuser ja gerade mit dem Argument der Sicherheit für die Safes. Sie ist das zentrale Element der Hauptleistungspflicht.

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